Die Bildergalerie befindet sich am Ende dieser Seite !!!.................................................................................................... Besucht von: JJ , am: 09. 02. 2007 , Objekt Nr. ch-kr-lu.0003

 

 


Schweiz Obwalden



Lungern !



Die alte Kirche von Lungern

Wann in Lungern die erste Kirche erbaut wurde, ist nicht bekannt. Das erste gesicherte Datum ist das Baujahr des Turmes im Jahre 1383. Rund hundert Jahre später wurd neben der Kirche ein Beinhaus gebaut. Die Kirche wird 1621 vergrössert und mit einem siebeneckigen Coranbau ergänzt. Der Weihbischof von Konstanz weiht die Kirche zur Ehre Gottes, Maria und der Heiligen Johannes der Täufer, Gallus und Kathrina.

Um 1640 erhält der Turm einen neuen doppelten Helm und wird mit vier Glocken ausgestattet. Inm Lungerer Kirchenarchiv werden diese folgendermassen datiert:

Die Grosse Glocke aus dem Jahre 1558, die mittleren werden als "sehr alt" bezeichnet.

Diese Glocken wurden verkauft, um Geld für die neue Kirche zu beschaffen.

1749 erfolgt eine Barockisierung der Kirche durch den Tiroler Baumeister Johann Anton Singer.
sein Bruder Jakob Singer verlängert 1776 die einschiffige Kirche, errichtet einen neuen Vorbau beim Eingang und in der Kirche nebst einer Westempore ein neues Gipstonnengewölbe.
Der Künstler Caspar Waser von Wolfenschiessen schafft einen reichbewegten Rekoko - Halter aus grauem Stuckmarmor mit Statuen und zwei Gemälden.

Der alte Kirchturm der ersten Pfarrkirche

der alte Kirchturm befindet sich an der Stelle, an welcher die erste Lungerer Pfarrkirche stand. Da haben die Lungerer über 500 Jahre lang Gottesdienst gefeiert, ihre Gemeinde-Versammlungen abgehalten und ihre Toten beerdigt. Von dieser Kirche und ihrer bewegten Baugeschichte zeugen heute neben einigen schriftlichen Überlieferungen nur noch der stattliche Turm. Er ist Bruchsteinmauerwerk mit Eckquadern und Keilsteinen aus Tuff sorgfälltig gemauert.
Mittels Dendrochronologie konnte der spätromanische Turm auf das Jahr 1383 datiert werden. Damit dürfte der Turm weit über die Gemeindegrenze hinaus das älteste Bauwerk sein. Im oberen Bereich, hinter der ehemaligen Turmuhr, sind rote Fugenstichbemalungen erhalten geblieben und innen deuten typische Kellenfugenstriche ahf den mittelalterlichen Ursprung hin.
Der Turm steht seit 1991 unter Denkmahlschutz.


Das langsame Verschwinden der alten Kirche

Zwischen 1860 und 1887 tritt der Eibach vier Mal über die Ufer und überschwemmt die Kirche.
Das Beinhaus wird bei der letzten Überschwemmung vollständig zerstört. Die Martinigemeinde beschliesst noch im gleichen Jahr den Neubau der heutigen Pfarrkirche an sicherer Stelle auf dem "Sattel". Die neugotische Kirche, für die der Architekt Willhelm F. von Tugginer aus Lülhausen die Pläne zeichnet, wird am 1. November 1893 feierlich eingeweiht.

Im folgenden Jahr wird die alte Kirche, die in der Zwischenzeit wieder in Stand gestelltworden ist, abgebrochen. Nur der Turm und der Chor werden stehengelassen. Dem Chor wird eine neue Westwand vorgebaut und dient nun als Kapelle.
Nach einem Föhnsturm wird 1919 aus den Holzresten der Zerstörten Turmspitze der heutige Turmhelm gebaut und der spätgotische Wetterhahn wieder aufgesetzt. Die eingeritzte Jahrzahl 1640 ist heute an einem Balken des Turmdaches zu erkennen.
1928 wird auch die Chorkapelle mit dem Rokokoaltar ohne nachvollziehbaren Grund abgebrochen.

1989 wird der Turm sorgfältigg renoviert und eine Treppe eingebaut. GLeichzeitig wied die "STifftung altä Chiläturm" mit dem Ziel der Erhaltung des Turmes und sseuner Umgebung errichtet.


Kapellen und die Reformation

Die Reformation Anfangs des 16. Jahrhunderts führt zu einer konfessionellen Aufteilung innerhalb der Eidgenossenschaft, deren Spannungen bis zum Sonderbundskrieg von 1848 den Staatenbund prägen. So sterben z. B. im Konfesionskrieg bei Villmergen 1712 zehn Lungerer auf dem Schlachtfeld. Der Brünig trennt das reformierte Bern von der katholischen Innerschweiz. 1536 wird auf dem Chäppeli eine Kapelle als Protestwerk gegen die Reformation errichtet. Diese Kapelle stand ca. 100 Meter östlich der heutigen 1883 erbauten Kapelle. Bis zur Reformation gibt es eine beliebte Wallfahrt zum Heiligen Beat in der Beatushöhlen am Thunersee, die später nicht mehr zugänglich sind. Deshalb wird in Obsee als Ersatzwallfahrt 1567 eine Kapelle gebaut und dem Heiligen Beat geweiht. Beim grossen Dorfbrand in Obsee von 1708 wird diese zusammen mit 46 Firsten schwer beschädigt.
Das gleiche Schicksal trifft dreissig Jahre später auch die Kapelle im Dorf, die mit 30 weiteren Firsten terstört wird. Beidde Kapellen sind wieder aufgebaut und bis heute mehrfach renoviert worden.


Zeittafel mit wichtigen Ereignissen

1275 Kirche in Lungern als Stiftung der Freiherren von Wolhusen

1305 Die Patronatsrechte über Lungern gehen an das Frauenkloster Engelberg

1383 Baudatum des Kirchenturms

1460 Pfarrpfrund beim Stande Obwalden

1496 Bau des Beinhauses

1621 Vergrösserung der Kirche, neuer siebeneckiger Coranbau

1640 Neuer doppelter Turmhelm und Glockenstuhl

1675 Ein Stiftsbrief belegt, dass das Pfarrwahlrecht bei der Kirchengemeinde liegt

1705 Private Spender finanzieren die erste Turmuhr

1749 Barockisierung der Kirche dorch Baumeister Johann Anton Singer

1776 Umbau und Kirchenverlängerung durch den Baumeisterbruder Jakob Singer

1778 Neuer Hochhalter in der Kirche (Rokoko) von Caspar Waser

1860 bis 1887 tritt der Eibach vier Mal über die Ufer und überschwämmt die Kirche

1887 Letzte Überschwemmung Eibach, das Beinhaus wird zerstört

1887 Die Martinigemeinde beschliesst den Neubau der heutigen Pfarrkirche

1894 Die Gemeindeversammlung beschliesst den Abbruch der alten Kirche
Nur der Turm und der Chor als Kapelle mit neuer Westwand bleiben Stehen

1912 Friedhof wird aufgehoben und eingeebnet

1919 Ein Föhnsturm zerstört den Doppelhelm mit den GLocken

1928 Die Chorkapelle wird abgebrochen

1989 Renovation des Turms und Errichtung der "Stiftung altä Chiläturm"

A. v. d. T.



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Öffnungszeiten:

frei zugänglich

Parkmöglichkeiten:

An der Strasse


Kosten:

ev. Autospesen

Gastronomie:

in Lungern


Übernachtung:

in Lungern od. Sarnen


Koordinaten:

N46° 47.269 / E008° 09.448 (706 m ü.M)


zum ausdrucken


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Wegbeschreibung:

mit dem Fahrzeug


Optimale Route von Luzern nach Lungern
Fahrzeit: ca. 43 Minuten
Von Luzern aus etwa noch 36 Kilometer bis nach Lungern
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in Luzern über die 4, die Pilatusstraße auf die A2 fahren

der A2 über Horw, Hergiswil-Nord nach Loppar folgen

bei Loppar von der A2 auf die A8 richtung Interlaken fahren

der A8 weiter über Sarnen nach Sachseln folgen

in Sachseln von der A8 auf die 4 fahren und

der Strasse über Giswil, Kaiserstuhl nach Lungern weiter folgen


in Lungern der Strasse folgen, Sie fahren direkt daran vorbei.



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